Donnerstag, 17. April 2014

Keine Macht den ähm...

Ich frage mich, ob die Popularität der Serie "Breaking Bad" vielleicht zum jüngst vermeldeten Anstieg des Crystal Meth-Konsums in Deutschland beigetragen hat. Gibt es eigentlich blaues, d. h. das ominöse Blue Crystal tatsächlich?
Die Zahl der Erstkonsumenten in Deutschland soll ja gestiegen sein. Dasselbe gelte wohl auch für die Menge des vom Zoll aufgespürten Crystal Meth. Andererseits, wer kennt schon Breaking Bad? Und die Zahl der Drogentoten habe sich im Vergleich zu 2001 halbiert, las ich im aktuellen Drogenbericht, was ja wiederum ein Indiz dafür wäre, dass die Leuts eben maßvoller mit Drogen umgehen oder nur mal probieren und dann wieder drauf verzichten. Na ja, ist im Grunde auch egal. Kam mir nur so in den Sinn, als ich auf der Seite war.

Mittwoch, 16. April 2014

Was gucke ich?



Ich komme einfach nicht dazu, mir endlich mal die letzten beiden Folgen von „Breaking Bad“ anzuschauen. Komischerweise will ich das Ende im Grunde genommen gar nicht sehen. Nicht wirklich. Es wäre mir lieber, wenn die Zukunft von Walter White im Ungewissen bliebe. Leider kenne ich den Ausgang der Serie schon. Meine eigene Neugier war wohl schuld: Einige Rezensionen, die ich schon im letzten Jahr verschlang, und natürlich auch spoilende Kommentare, auf die man zwangsläufig im Web stößt, haben mir die Spannung geraubt – im weltweiten Netz herumwabernde, vagabundierende, jederzeit auffindbare und erfassbare Weisheit, die Fülle an Informationen – zugleich Segen und Fluch der Menschheit, die sich nun im Takt der Suchmaschineneingaben bewegt. Klickende Geräusche der Tastaturen und Maustasten bilden den Rhythmus, wo jeder mit muss.
Im deutschen Fernsehen laufen eh nur noch schablonenartig angelegte Tatortkrimis, quälende Talkshows in fast immer gleicher Besetzung, stumpfsinnige Scripted-Reality-Dramen oder Filmwiederholungen in Endlosschleife. Irgendwann tritt man wahrscheinlich in jedem Leben in eine Phase ein, in der sich vieles immerfort wiederholt, nicht nur Sendungen, sondern auch Erlebnisse, Abläufe, Routinen etc., solange man es zulässt und nicht ausbricht.
Als Kind, wenn ich übers Wochenende bei meinem Opa zu Besuch war, fand ich es immer merkwürdig, wenn er in der Fernsehbeilage der Tageszeitung mit einem Bleistift alle Filme markierte, die er schon gesehen hatte. Mit einem blauen Kuli hingegen markierte er die Sendungen, die er noch sehen wollte. „Alles nur Wiederholungen“, so höre ich ihn heut noch in meiner Erinnerung sagen. Ich weiß noch, dass ich mich damals sehr wunderte und ihn sicherlich ehrfurchtsvoll angeblickt haben muss. Wie konnte das sein, dass mein Opa bei der ungeheuren Programmfülle, die kluge Fernsehmacher im Ost- und Westfernsehen anbieten, alles schon gesehen hatte? Hatte er tatsächlich jeden Defa-Film, jeden verstaubten Western, jeden Stahlnetz- und Mabuse-Krimi und jede Rate- und Spielsendung im Fernsehen schon gesehen? Unvorstellbar. Die Zeitungsbeilage war aber am Wochenende immer voll von Bleistiftmarkierungen. Ich denke, mit der Zeit verwandelte sich das TV-Programm für ihn einfach in einen zäh dahinfließenden, bei einigen Flaschen Bier konsumierbaren Brei, den er lediglich als Berieselung wahrnahm, als schwarzweißes Hintergrundrauschen (Farbfernseher gab es nicht) im öden grauen sozialistischen Alltag.
Mein Großvater erfreute sich übrigens eines langen Lebens. Als er vor einigen Jahren starb, hatte er ein fast biblisches Alter erreicht und war bis zuletzt noch Herr seiner Sinne.
Na ja, ich könnte mir natürlich auch erstmal die letzte Staffel von „Mad Men“ anschauen oder diese erstaunlich realistisch anmutende Zombie-Serie, die natürlich auch nicht schlecht ist…