Ich frage mich, ob die Popularität der Serie "Breaking Bad" vielleicht zum jüngst vermeldeten Anstieg des Crystal Meth-Konsums in Deutschland beigetragen hat. Gibt es eigentlich blaues, d. h. das ominöse Blue Crystal tatsächlich?
Die Zahl der Erstkonsumenten in Deutschland soll ja gestiegen sein. Dasselbe gelte wohl auch für die Menge des vom Zoll aufgespürten Crystal Meth. Andererseits, wer kennt schon Breaking Bad? Und die Zahl der Drogentoten habe sich im Vergleich zu 2001 halbiert, las ich im aktuellen Drogenbericht, was ja wiederum ein Indiz dafür wäre, dass die Leuts eben maßvoller mit Drogen umgehen oder nur mal probieren und dann wieder drauf verzichten. Na ja, ist im Grunde auch egal. Kam mir nur so in den Sinn, als ich auf der Seite war.
Donnerstag, 17. April 2014
Mittwoch, 16. April 2014
Was gucke ich?
Ich komme einfach nicht dazu, mir endlich mal die letzten beiden Folgen von „Breaking
Bad“ anzuschauen. Komischerweise will ich das Ende im Grunde genommen gar nicht
sehen. Nicht wirklich. Es wäre mir lieber, wenn die Zukunft von Walter White im
Ungewissen bliebe. Leider kenne ich den Ausgang der Serie schon. Meine eigene Neugier
war wohl schuld: Einige Rezensionen, die ich schon im letzten Jahr verschlang,
und natürlich auch spoilende Kommentare, auf die man zwangsläufig im Web stößt,
haben mir die Spannung geraubt – im weltweiten Netz herumwabernde, vagabundierende,
jederzeit auffindbare und erfassbare Weisheit, die Fülle an Informationen – zugleich
Segen und Fluch der Menschheit, die sich nun im Takt der Suchmaschineneingaben
bewegt. Klickende Geräusche der Tastaturen und Maustasten bilden den Rhythmus, wo
jeder mit muss.
Im deutschen Fernsehen laufen eh nur noch schablonenartig
angelegte Tatortkrimis, quälende Talkshows in fast immer gleicher Besetzung, stumpfsinnige
Scripted-Reality-Dramen oder Filmwiederholungen in Endlosschleife. Irgendwann tritt
man wahrscheinlich in jedem Leben in eine Phase ein, in der sich vieles immerfort wiederholt, nicht
nur Sendungen, sondern auch Erlebnisse, Abläufe, Routinen etc., solange
man es zulässt und nicht ausbricht.
Als Kind, wenn ich übers Wochenende bei meinem Opa zu Besuch
war, fand ich es immer merkwürdig, wenn er in der Fernsehbeilage der
Tageszeitung mit einem Bleistift alle Filme markierte, die er schon gesehen
hatte. Mit einem blauen Kuli hingegen markierte er die Sendungen, die er noch
sehen wollte. „Alles nur Wiederholungen“, so höre ich ihn heut noch in meiner
Erinnerung sagen. Ich weiß noch, dass ich mich damals sehr wunderte und ihn sicherlich
ehrfurchtsvoll angeblickt haben muss. Wie konnte das sein, dass mein Opa bei
der ungeheuren Programmfülle, die kluge Fernsehmacher im Ost- und Westfernsehen
anbieten, alles schon gesehen hatte? Hatte er tatsächlich jeden Defa-Film, jeden
verstaubten Western, jeden Stahlnetz- und Mabuse-Krimi und jede Rate- und Spielsendung
im Fernsehen schon gesehen? Unvorstellbar. Die Zeitungsbeilage war aber am
Wochenende immer voll von Bleistiftmarkierungen. Ich denke, mit der Zeit
verwandelte sich das TV-Programm für ihn einfach in einen zäh dahinfließenden, bei
einigen Flaschen Bier konsumierbaren Brei, den er lediglich als Berieselung wahrnahm,
als schwarzweißes Hintergrundrauschen (Farbfernseher gab es nicht) im öden grauen
sozialistischen Alltag.
Mein Großvater erfreute sich übrigens eines langen Lebens. Als
er vor einigen Jahren starb, hatte er ein fast biblisches Alter erreicht und
war bis zuletzt noch Herr seiner Sinne.
Na ja, ich könnte mir natürlich auch erstmal die letzte Staffel von „Mad
Men“ anschauen oder diese erstaunlich realistisch anmutende Zombie-Serie, die natürlich auch nicht schlecht ist…
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