Donnerstag, 7. Juli 2016

Mal einen Gang herunterschalten

Mal einen Gang runterschalten, beruflich etwas kürzer treten, in ruhigere Fahrwasser segeln, die Seele baumeln lassen, ja? Hört man doch oft, oder vielleicht hat’s der oder die eine oder andere vielleicht auch selbst mal gesagt.
Oft gehört, aber nie hinterfragt. Ich meine das Bild: einen Gang runterschalten. Eigentlich unlogisch, technisch nicht so stimmig, das gedankliche Bild oder?
Nach dem Herunterschalten erhöht sich die Motordrehzahl, und ein höheres Drehmoment ist verfügbar, d. h. die Zugkraft nimmt zu, z. B. der Motor leistet in dem Moment mehr Arbeit, wenn man gerade einen Berg hochfährt oder sich durch schweres Gelände wühlt. Ist ja auch gewollt. Da schaltet man in einen kleinen Gang, muss natürlich Gas geben und der arme Motor heult auf, wird heiß, das Kühlwasser kocht, der Benzinverbrauch steigt, Verschleiß ist höher … etc. pp. also Leuts, die immer in nem kleinen Gang fahren, nennt man auch Schleicher, rollende Verkehrshindernisse, Deppen usw. usf.
Ich meine, man fährt ja im kleinen Gang höhertouriger, und der Motor sowie die Abtriebszahnräder drehen somit schneller (höheres Übersetzungsverhältnis). Und die Crux des Ganzen ist Folgendes:
Da jeder von uns (nehme ich an) nur ein kleines Rädchen im Getriebe ist, kann man sich vorstellen, dass man sich beim Herunterschalten schneller drehen und somit auch härter arbeiten muss. Die Wunder der Technik bilden eben oft eine passende Analogie zum bunten Leben, man muss sie aber richtig anwenden bzw. interpretieren. Deshalb wundern sich ja viele Leuts, dass es eben mit dem Herunterschalten zwecks Stressbewältigung und Verbesserung der Life-Work-Balance doch net ganz so einfach ist?
Man kommt langsamer voran, muss dafür aber mehr vergleichsweise mehr leisten und quält sich vielleicht noch, tja ja…
Ja, ist nur eine Redewendung; okay, aber irgendjemand muss sich die ja irgendwann mal ausgedacht haben, aber vielleicht stammt der Ausdruck auch noch aus der Anfangszeit der automobiltechnischen Massenmobilisierung, als die Übersetzungsverhältnisse der Getriebe von Ford und Co. noch nicht so krass auseinander lagen oder man eh nur zwei Gänge (schnell und langsam) hatte und eher großvolumige (langsam drehende) Motoren gebaut wurden…  It’s all about Hubraum, Leute. Immer. Oder irgendein Sprachmensch ohne großes technisches Verständnis hat wie so oft mal was dahergelabert und alle haben’s übernommen.
Hmm, im Englischen heißt es ja auch „Downshifting“, fällt mir ein – wird auch im gleichen Sinne gebraucht… Na ja, aber eigentlich müsste man sagen: mal (einen Gang hochschalten und) Gas wegnehmen oder?

Dienstag, 5. Juli 2016

Handgreifliches

Die unsichtbare Hand, ja, die kennt man. Adam Smith, ja? Bisher dachte ich, dass die ausreicht für alle Belange des täglichen Wirtschaftslebens. Na ja, dann gäbe noch die Hand Gottes. Für alle Fälle. Die wäre auch nützlich, in letzter Instanz. Und die Hand des Staates natürlich, klar.
Aber eine dritte Hand brauch ich auch. Ich persönlich. Für's Löten. Ohne geht's wirklich nicht, merk ich.
PS: Hatte doch glatt vergessen, dass ich das anhand eines Fotos verdeutlichen wollte. Da fehlte ja dann der veranschaulichende Lerneffekt. Na, diese simple, aber sehr sinnvolle Halterung hier meinte ich:


Samstag, 2. Juli 2016

Fußball

Hey ho! Was mir doch gerade einfällt: Über Fußball hab ich hier noch gar nichts geschrieben oder? Nein, noch nie, wenn ich es recht bedenke. Außer irgendwann mal den einen oder anderen Balltreter erwähnt, z. B. den Lothar Matthäus, der übrigens jetzt noch eine tolle Karriere als Kommentator in England hinlegt, wie ich gehört hab. Seltsam, seltsam, dass mich Fußball so kalt lässt, genauer gesagt Profi-Fußball, obwohl ich mich doch sonst ausgiebig über jeden Kack auslasse, sorry, über jeden Aspekt des täglichen Daseins, über Gott und die Welt. Lässt sich aber auch ganz leicht begründen. Erstens hab ich keine Ahnung von Fußball, geb ich offen zu, und zweitens interessiert's mich nicht so richtig. Die Mannschaftssportarten hab ich selbst auch nie so richtig gemocht. Was witzig war, aha, ja, als ich damals in England gelebt und gearbeitet hab, da hat jeder gedacht, alle Deutschen müssten Fußball mögen und auch gut spielen können wa? Fanden die irgendwie ungewöhnlich oder exotisch, dass ein normaler männlicher Deutscher, der ich ja nun einmal war und bin ... - okay, so richtig normal bin ich ja auch nicht, könnte man einwenden; aber also dass so jemandem Fußball weitgehend am Allerwertesten vorbeigeht. Ich schau mir natürlich das eine oder andere Spiel an, wenn es sich ergibt, und freu mich dann auch über nen gutes Tor, und ich weiß auch die Leistung zu schätzen, wenn jemand halt sehr schnell oder sehr geschickt am Ball ist, klar ja, aber ich schaue es mir dann - hmm, wie soll ich es ausdrücken - eher emotionslos an, jedenfalls ohne groß mitzufiebern, also etwa so, wie ich mir auf der Straße unten anschaue, wie ein Penner an die Hauswand pinkelt, oder so wie ich ins Aquarium schaue, um zu sehen, was die Fische da treiben (vielleicht das bessere Bild), tja ja, so ist das - aber gut, das war es also, was ich zum Thema Fußball mitzuteilen hatte.