Dienstag, 22. August 2017

...

Hmm, guter Rat ist immer teuer. Schwierige Frage, die mir unser Nachbar gestern stellte. Nein, Selcuk (falls du das hier liest), ich denke nicht, dass man Sigmar Gabriel an die Türkei ausliefern sollte. Nicht sofort jedenfalls. Geht ja auch nicht. Man sollte da vielleicht erstmal noch abwarten. Der Mann macht ja nur seinen Job, einer muss es ja tun - und der hat schließlich auch seine Verdienste, war ja auch mal Juso-Vorsitzender usw. Das sollte man immer berücksichtigen. Auch unter gesundheitlichen, also humanitären Gesichtspunkten wär's nicht recht. Der hatte es ja nie leicht. Obwohl er dort drunten in der Türkei schon besser vor dem Pack geschützt werden könnte, besser als hier, wo seine Frau auf dem Anrufbeantworter ihrer Praxis angepöbelt wird, wie ich gestern las. Na ja, der dunkeldeutsche Pöbel sicherlich, da kann ja der Herr Gabriel ein Lied von singen. Da ist's natürlich schlimm, wenn man als Andersdenkender so angefeindet wird. Warum gibt man ihm nicht erst die Gelegenheit, sich ehrlich zu machen und seine Ansichten zu korrigieren? Und jeder kann sich bessern, bei uns hat es ja auch geklappt, also nein, nein, man muss der Frau Merkel vertrauen, die macht das schon alles richtig. Sie wird erstmal abwarten, bis da ein offzielles Auslieferungsersuchen von den zuständigen Behörden unserer türkischen Verbündeten gestellt wird ... und nach den Wahlen, da wird er ja in Pension sein, da kann sie ja mal weiterschauen.

Samstag, 19. August 2017

Soc Nets

Mit sozialen Netzwerken kann ich eigentlich nicht so viel anfangen. Ich war noch nie bei Twitter oder Facebook angemeldet; seit ca. zwei Monaten schau ich mich ab und zu mal in einem alternativen Netzwerk um. Muss aber gestehen, dass solche Netzwerke (wie auch Webforen) doch eine überwiegend passivierende Wirkung auf mich ausüben. So richtig weiß ich eben nichts damit anzustellen. Klar, man findet schon einen Kreis von ein paar Gleichgesinnten, aber man kann diesen Follower-Kreis wohl kaum mobilisieren, ich meine - kein Real Life. Es ist letztlich immer eine anonyme und unverbindliche Bespiegelung. Ein Kommen und Gehen, weil im Grunde auch niemand einer anderen Web-Persönlichkeit wirkliches Vertrauen entgegenbringen kann. Da wird nichts Weiterführendes aktiviert, da entwickelt sich nichts, alles verharrt auf der Ebene der oberflächlichen Kommentare am Bildschirm. Es wirkt irgendwie lethargisierend und schwächt daher, sofern man sich nicht auf die rein informative Funktion beschränkt. Man kann natürlich auch Links verbreiten und irgendwelche klugen, originellen oder polemisierenden Sprüche posten usw. Aber ändert das irgendwas? Was man da in die Timeline hineinschreibt, lesen ja ohnehin nur Gleichgesinnte bzw. Leute, die man nicht belehren oder überzeugen muss, weil sie eh in derselben virtuellen Echokammer sitzen. Verschwendet man da nicht nur massig Zeit und wird von anderen, vielleicht sinnvolleren Beschäftigungen abgehalten? Hmm ...