Glaubt Ihr auch, dass es bei einer echten Freundschaft keine
Rolle spielt, wie oft man sich sieht oder voneinander hört? Bin gestern Abend
über diesen älteren Eintrag in einem verwaisten Blog gestolpert, der mich einen
Moment lang etwas nachdenklich gestimmt hat bzw. zum Zweifeln gebracht hat: http://just-ralph.blogspot.de/2014/07/ist-es-jemals-zu-spat.html
Der Autor vertritt die Meinung, dass es bei einer wirklichen Freundschaft nie „zu spät“ ist. Wenn ich aber recht drüber nachdenke, bin ich eigentlich anderer Meinung. Ich denke schon, dass es
langfristig eben nicht egal ist, wie oft, wie intensiv und in welchem Abstand
man Kontakt zueinander hat, bevor eine Freundschaft verblasst und der Freund
oder die Freundin bzw. man selbst in Vergessenheit gerät.
Mag sein, dass man in einem überschaubaren Zeitrahmen
(vielleicht zwei oder drei Jahre) selbst zu den besten Freunden noch so eine Art innere Verbindung aufrechterhalten
kann. Aber irgendwann, wenn man nur noch sporadisch Kontakt hat, der dann
gänzlich abbricht, wird man sich eben fremd. Man hat keine gemeinsamen
Erlebnisse und Gedanken mehr zu teilen, wodurch die Grundlage für eine
Freundschaft wegbricht, die meines Erachtens einer ständigen Wiederauffrischung
bedarf. Jede Freundschaft muss in gewissen Abständen wiederbelebt werden. Wenn
Vertrautheit durch Gleichgültigkeit und Fremdheit abgelöst wird, wird aus der Freundschaft eine
höfliche Bekanntschaft.
Aber versucht um Himmels willen nicht, irgendeinen tieferen
Sinn in diesen Beitrag hineinzudeuten. Ich bin nur zufällig über den Beitrag
gestolpert.
Ihr wisst ja, dass ich blogtechnisch gesehen auch ab und zu
mal „fremdschnüffele“, also in fremden, völlig willkürlich ausgewählten Blogs
stöbere.