Samstag, 31. Januar 2015

Wann stirbt eine Freundschaft?

Glaubt Ihr auch, dass es bei einer echten Freundschaft keine Rolle spielt, wie oft man sich sieht oder voneinander hört? Bin gestern Abend über diesen älteren Eintrag in einem verwaisten Blog gestolpert, der mich einen Moment lang etwas nachdenklich gestimmt hat bzw. zum Zweifeln gebracht hat: http://just-ralph.blogspot.de/2014/07/ist-es-jemals-zu-spat.html 
Der Autor vertritt die Meinung, dass es bei einer wirklichen Freundschaft nie „zu spät“ ist. Wenn ich aber recht drüber nachdenke, bin ich eigentlich anderer Meinung. Ich denke schon, dass es langfristig eben nicht egal ist, wie oft, wie intensiv und in welchem Abstand man Kontakt zueinander hat, bevor eine Freundschaft verblasst und der Freund oder die Freundin bzw. man selbst in Vergessenheit gerät.

Mag sein, dass man in einem überschaubaren Zeitrahmen (vielleicht zwei oder drei Jahre) selbst zu den besten Freunden noch so eine Art innere Verbindung aufrechterhalten kann. Aber irgendwann, wenn man nur noch sporadisch Kontakt hat, der dann gänzlich abbricht, wird man sich eben fremd. Man hat keine gemeinsamen Erlebnisse und Gedanken mehr zu teilen, wodurch die Grundlage für eine Freundschaft wegbricht, die meines Erachtens einer ständigen Wiederauffrischung bedarf. Jede Freundschaft muss in gewissen Abständen wiederbelebt werden. Wenn Vertrautheit durch Gleichgültigkeit und Fremdheit abgelöst wird, wird aus der Freundschaft eine höfliche Bekanntschaft.

Aber versucht um Himmels willen nicht, irgendeinen tieferen Sinn in diesen Beitrag hineinzudeuten. Ich bin nur zufällig über den Beitrag gestolpert.
Ihr wisst ja, dass ich blogtechnisch gesehen auch ab und zu mal „fremdschnüffele“, also in fremden, völlig willkürlich ausgewählten Blogs stöbere.

4 Kommentare:

  1. Widerspruch! Veto!

    Meine beste Freundin und ich - wir sind der Beweis, dass auch nach einer "Trennung " nach 10 Jahren immer noch die Freundschaft stabil bleibt. Durch Umzüge und Verpartnerung aus den Augen verloren, wieder gefunden und immer noch passt es. Auch und gerade, weil wir beide misanthropisch veranlagt sind und als Querdenker unsere Meinung meist teilen. Nein, es funktioniert so lange, wie es muss und geht. Auch nach einer "Trennung" .. Zuviel hat man gemeinsam erlebt, zuviel durch die gleiche Scheisse gewühlt, um das aufgeben zu können, was uns verbindet.

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  2. Das ist natürlich Klasse, wenn es so läuft, wobei ich es mir bei zwei Misanthropen gar nicht so einfach vorstelle. Andererseits klappt das aber vielleicht sogar besser, als wenn nur einer misanthropisch veranlagt ist... Hat mir ja übrigens auch mal eine Freundin zum Vorwurf gemacht... ^^ Vielleicht liegt es manchmal auch am Grad der Freundschaft - da gibt es ja auch in gewisser Weise einen Ermessens- bzw. Bewertungsspielraum: die Beurteilung, inwieweit eine Freundschaft jetzt eine wirklich innige Verbindung ist, vielleicht irrt man(n) sich da auch manchmal. Na ja, es ist auch nicht wichtig; dies kam mir nur neulich in den Sinn, als ich nach einigen Namen googelte und mir bewusst wurde, wie viele frühere Freunde im Laufe der Zeit fast unmerklich aus meinem Sichtfeld und Radar verschwunden sind.

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  3. Wenn wir mal zusammen hocken, und die verbale Kommunikation über "Halt die Fresse", "Maul" und dergleichen Schöngeistigkeiten mehr läuft und beide wissen, was gemint ist ... Mehr muss dazu nicht sagen glaube ich ;)

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  4. Jep. Meine Rede: Öfter mal's Maul halten, dann kann man am besten miteinander klarkommen in ner Beziehung. :-)
    Ist sie auf deiner Blogroll? Da würd ich auch gern mal reinlesen... ^^

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