Samstag, 17. Mai 2014

Zur Frage der Paralleluniversen

Antwort auf eine Leserfrage:
Ich gebe zu, die Idee mit den Paralleluniversen klingt verführerisch.

Einfach mal rüberspringen in eine andere Welt, die in ihrem grundlegenden Aufbau so ist wie unsere bzw. eure, sich aber nur in bestimmten Ereignissträngen oder gesellschaftlichen Aspekten unterscheidet, so dass man mal schnell in die aus persönlicher Sicht „bessere“ Welt hinüberwechseln könnte, in der sich vielleicht das eigene Leben oder die Menschheitsgeschichte anders entwickelt hat, eine Welt, in der z. B. Kennedy nicht oder erst später ermordet und der dritte Weltkrieg doch nicht ausgelöst wurde. Wobei, das ist Quatsch, da hab ich wohl etwas mit einer anderen Realitätsverzweigung verwechselt.
Die positive Nachricht ist: Ja, es gibt diese Möglichkeit, theoretisch und auch praktisch, nur kann man aus eurer Sicht nicht so einfach hinüberwechseln, da unvorstellbar hohe Energiemengen für einen solchen Dimensionswechsel vonnöten wären, wobei jegliches menschliches Gewebe durch die extrem energiereiche Strahlung bereits beim Vorheizen des Sprungtors im Bruchteil einer Millisekunde zu Staub zerfallen würde. Gut, dafür gäbe es auch Lösungen, aber das soll jetzt nicht weiter ausgeführt werden. Es ist selbst für mich relativ kompliziert.
Die Crux, also der springende Punkt oder Hund, wie auch immer, liegt hier begraben, Freunde: Die meisten Paralleluniversen sind leider tote Welten, Wüstenplaneten ohne jede Atmosphäre, Asteriodenansammlungen oder ganz einfach leere Räume im All. Hä, sagt Ihr? Wie das? Die ganzen gebildeten Eierköpfe (z. B. der weit überschätzte Hawking) da draußen erzählen uns doch immer was anderes?

Nun ganz einfach. Bereits lange vor der Entstehung unserer Galaxien gab es schon mal was anderes, etwas, das so gänzlich unerklärbar und so grauenvoll war, dass es sich dem heutigen beschränkten menschlichen Verständnis in jeder Hinsicht entzieht. Ein unerklärbarer Zustand, ein „satanisches“ tiefschwarzes Zeit-Raum-Paradoxon, das auch in Tausend Jahren - angenommen, eure Welt würde so lange existieren und nicht in 36 Erdjahren ausgelöscht werden - nicht erklärt werden kann. „Satanisch“ dient hier nur als Metapher, da das entsprechende begriffliche Konzept in der menschlichen Vorstellung nicht existiert.
Vor jeder atomaren Zusammenballung grauer Materie, aus der sich letztlich irgendwann zufällig der uns jetzt als Erde bekannte Planet gebildet hat, sind bereits Quintilliarden und noch weit mehr unterschiedliche Realitätsverzweigungen auf molekularer oder atomarer Ebene entstanden, die allesamt meist zu nichts bzw. zu nichts Gutem geführt haben. Da der so genannte Schicksalsstrang in jedem einzelnen Paralleluniversum in einer unveränderlichen Bahn, gewissermaßen wie auf Schienen ohne Weichen, weiterläuft, passiert da auch nicht mehr viel Sinnvolles, wenn mal gleich zu Anfang ein paar Atome oder Quanten aus der Reihe getanzt sind.
Daher ist da draußen in den meisten parallelen Realitäten eben gar nichts. Nur leerer Raum und zuckende hyperkleine Materieteilchen. Ihr könntet springen oder „Slides“ in Raum und Zeit vollführen, soviel und wohin Ihr wolltet, es würde euch nichts bringen. Eure Hirne und Körper würden zerplatzen, zerkochen, verbrennen, gefressen, schockgefrostet und/oder pulverisiert werden, und darüber hinaus würden euch zahllose andere unvorstellbare Dinge zustoßen, die ich aus Rücksicht auf minderjährige Leser gar nicht erst erwähnen will.
Es gibt nichtsdestotrotz durchaus eine Handvoll belebter Paralleluniversen, die selbst Kassenpatienten offen stehen, aber glaubt mir, die will man nicht wirklich kennenlernen.
Die wenigen wirklich attraktiven, gemütlichen und lebenswerten Paralleluniversen sind leider ausnahmslos bereits für zahlungskräftige Kunden aus anderen Galaxien reserviert und durch wirksame Zugangsbeschränkungen abgeschirmt.
Die Möglichkeit eines Besuchs der dortigen Parallelwelten dürfte jedem Erdbewohner mangels geeigneter harter Währung daher verwehrt bleiben.
Tut mir leid. Bleibt also besser hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen