Donnerstag, 13. August 2015

Werde der, der du bist ...

Dies les ich auch gerade, parallel zu einem anderen Buch:
Friedrich Wilhelm Nietzsche: "Ecce homo - Wie man wird, was man ist"
Das schrieb er gegen Ende seines Lebens, ist aber gar nicht mal so verschwurbelt, wie man vielleicht denken mag, wenn man's nicht kennt. Gefällt mir ganz gut. Ich las früher auch mal was von ihm über Moral, das hab ich doch schon mal irgendwo und irgendwann erwähnt, ach ja hier:
http://citronimus.de/im-kreise-dreht-es-sich/

Zitat, in dem Nietzsche sich selbst beschreibt:
"Ich bin zum Beispiel durchaus kein Popanz, kein Moral-Ungeheuer, - ich bin sogar eine Gegensatz-Natur zu der Art Mensch, die man bisher als tugendhaft verehrt hat. ...
Das Letzte, was ich versprechen würde, wäre, die Menschheit zu "verbessern". Von mir werden keine neuen Götzen aufgerichtet; die alten mögen lernen, was es mit thönernen Beinen auf sich hat.
Götzen (mein Wort für "Ideale") umwerfen - das gehört schon eher zu meinem Handwerk. Man hat die Realität in dem Grade um ihren Werth, ihren Sinn, ihre Wahrhaftigkeit gebracht, als man eine ideale Welt erlog… Die "wahre Welt" und die "scheinbare Welt" - auf deutsch: die erlogne Welt und die Realität… Die Lüge des Ideals war bisher der Fluch über der Realität, die Menschheit selbst ist durch sie bis in ihre untersten Instinkte hinein verlogen und falsch geworden bis zur Anbetung der umgekehrten Werthe, als die sind, mit denen ihr erst das Gedeihen, die Zukunft, das hohe Recht auf Zukunft verbürgt wäre."

(Ecce homo. Wie man wird, was man ist)

:-) Recht so. Die alten Götzen mögen lernen, was es mit tönernen Beinen auf sich hat.

5 Kommentare:

  1. Geschwafel (man sollte nie eigene Links anklicken)

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  2. Erschrocken, wenn du deinen eigenen müll liest? ;)

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  3. Ja, etwa in dem Sinne, dass man man sich (manchmal) fragt (oder auch daran erinnert), warum und aus welchem Anlass man mal was geschrieben hat oder dass es man heut anders oder vielleicht gar nicht schreiben würde (weil überflüssig). Aber damals meinte man wohl, dass es ein Posting wert wäre. So ein Blog ist tatsächlich eine textlich angereicherte oder illustrierte persönliche Zeitleiste, ;-)

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    1. Dem stimme ich zu ... nachdem ich nun mal meiniges mir zu gemüte genommen ... Ohweija

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  4. ...wobei das ja auf ziemlich jeden zutrifft, der es wagt, etwas aufzuschreiben. Sieht man, wenn man mal liest, was andere Leut so im Laufe ihres Lebens alles von sich gegeben haben.

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