Samstag, 31. Dezember 2016

Zur Frage des multimedialen Grußspammings

Na ja, Leute, mal ehrlich, ich mag's nicht, wenn man mir diese beknackten Videoclips und animierten Bilder mit vorgefertigten Botschaften über WhatsApp oder Viber schickt. Mag sein, dass die spaßig und voll witzig sind. Für mich ist es meistens nur lästig und Zeitverschwendung, mir das anzuschauen. Nichts für ungut, aber da steckt nichts Persönliches drin. Ist es nicht auch irgendwie affig, bunten oder klingenden Datenmüll weiterzuleiten, den eh jeder bekommt, teils mehrmals von verschiedenen Leuten? Elektronische Glückwunschrituale als Endstufe der Infantilisierung, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat. Oh, Freunde, Friends und Leute, das ist doch so unpersönlich!
Einfach einen Gruß bzw. kurzen Glückwunsch in die Tastatur hämmern, würde ja schon reichen und hätte eine viel höhere, weil persönliche Wirkung. Kurzes "Hey, alles klar?" ist doch okay, man muss sich auch nicht immer gegenseitig zutexten. Das dauert fünf Sekunden und ist allemal besser als den Speicher des Adressaten mit diesen vorkonfektionierten viralen Clips und Bildchen vollzuspammen, von denen eh jeder weiß, dass die bequemerweise nur von einem zum anderen User weitergeleitet werden. Ich muss das Zeugs dann immer manuell aus der Galerie löschen und empfinde das daher schon als lästig.
Haha, übrigens: Eine Glückwunsch-SMS zu Weihnachten, die ich jedes Jahr von einem (wie ich dachte) engen Verwandten bekomme, beginnt immer mit dieser Anrede: "Meinen lieben Kunden, Freunden und Bekannten ..."
Haha, das ist maximale Effizienz, standardisierter Text und mit einem Tastendruck an das ganze Telefonbuch versendet.

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